Gemeinsam gegen invasive Neophyten und Problempflanzen

Fremdländische Problempflanzen haben bei uns keine natürlichen Feinde – sie breiten sich deshalb sehr schnell aus und bedrohen damit die einheimischen Pflanzenarten und die Biodiversität. Einige der Pflanzen können auch gesundheitliche Probleme verursachen und grosse Schäden an Infrastrukturbauten anrichten. Wirtschaftlich lohnt sich eine frühzeitige Bekämpfung, damit später nicht riesige Flächen gejätet werden müssen. Mit dem Neophytensack, der kostenlos entsorgt werden kann, wollen 18 Seeländer Gemeinden gemeinsam mit der Bevölkerung die Problempflanzen bekämpfen.

Die Gemeinden Aegerten, Arch, Bellmund, Biel, Büren, Diessbach, Dotzigen, Lengnau, Leuzigen, Meinisberg, Nidau, Orpund, Pieterlen, Port, Safnern, Scheuren, Schwadernau und Worben beteiligen sich 2024 am Neophytensack-Projekt. Sie wollen die Bevölkerung motivieren, die invasiven Neophyten zu sammeln und richtig zu entsorgen. Je nach Gemeinde kann der Sack bei der Verwaltung bezogen werden oder er wird in die Haushalte verteilt. Abgegeben wird auch ein Flyer, der die Pflanzen beschreibt. Ob der Sack direkt der Kehrichtabfuhr mitgegeben oder an einem bestimmen Ort deponiert werden muss, erfahren Sie bei Ihrer Gemeinde. Invasive Neophyten dürfen weder kompostiert noch liegengelassen werden, da die Gefahr der unerwünschten Verbreitung gross ist. Bei einigen invasiven Neophyten reicht bereits ein kleines Stück der Wurzel, des Sprosses oder einer verdorrten Blüte mit versteckten Samen, damit neue Pflanzen wachsen.

Die Bekämpfung der invasiven Neophyten ist arbeitsintensiv und kann durch die Gesellschaft nur gemeinsam umgesetzt werden. Die Bevölkerung ist aufgerufen, in ihren Gärten die invasiven Pflanzen wie Kanadische Goldruten, Kirschlorbeer, Schmetterlingsstrauch oder das einjährige Berufskraut zu entfernen, damit sich diese Pflanzen nicht weiter in ökologisch wertvollen Gebieten ausbreiten können. Es lohnt sich, diese Pflanzen möglichst frühzeitig zu entfernen, bevor grössere Gebiete „verseucht“ sind und der Aufwand für deren Bekämpfung sehr gross und kostspielig wird.

Doch welche Pflanzen gehören in den Neophytensack? Zum einen gibt es zu jedem Sack einen Flyer mit entsprechenden Informationen, zum andern finden während des Sommers in mehreren Gemeinden Ausstellungen über die Problempflanzen statt, damit die Bevölkerung diese kennenlernen kann. Die Ausstellung gibt auch Hinweise, wie die invasiven Neophyten richtig entfernt und entsorgt werden müssen.

Neophyten- und Problempflanzen-Ausstellung

Damit die Bevölkerung die Problempflanzen auch erkennt, findet in Lengnau BE vom 15. Juli 2024 bis 13. September 2024 auf dem Dorfplatz vor dem Gemeindehaus Lengnau BE eine Neophyten-Ausstellung statt.

Um die Ausbreitung von invasiven Neophyten einzuschränken, hat der Bund in der Freisetzungsverordnung den Handel mit invasiven Pflanzen wie Kirschlorbeer oder Schmetterlingsstrauch ab kommendem Herbst untersagt.

Neophytensack

Die Neophytensäcke können bei den Gemeindeverwaltungen gratis abgeholt werden. In Lengnau BE werden die Neophytensäcke auch gezielt an die Haushalte verteilt.

Der Abfallsack zur kostenlosen Entsorgung der invasiven Neophyten und Problempflanzen kann an folgenden Stellen bezogen werden:

  • Bau- und Planungsabteilung Lengnau BE, Brunnenplatz 2, 1. Stock
  • Werkhof Lengnau BE, Rolliweg 3
  • Präsidialabteilung Lengnau BE, Gemeindehaus, Dorfplatz 1, 1. Stock

Ebenfalls erhältlich ist auch ein Faltblatt mit Informationen zu den zu bekämpfenden Pflanzen.

Weitere Informationen rund um Neophyten finden Sie auf den Internetseiten von Kanton und Bund.

Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion des Kantons Bern
Eidgenössische Fachkommission für biologische Sicherheit – Broschüre „Invasive gebietsfremde Pflanzen“
InfoFlora
Pro Natura